Die diesjährige Studienfahrt führte den Geschichte Leistungskurs der Stufe Q1, begleitet von Tutor Herr Mrosek, Herrn Sproch, Frau Drespa und Frau Drolshagen in die französische Normandie. Eine geschichtsträchtige Region, welche durch die Ereignisse des D-Day einen Schlüsselort des Gedenkens an den Zweiten Weltkrieg darstellt. Genau der richtige Ort also für eine Studienfahrt des Geschichtskurses, bei dennoch angenehmen Temperaturen.
Montag, 18. Juni 2018.
Am ersten Tag der Studienfahrt hieß es früh aufstehen für den Geschichte Leistungskurs. Schon um 5.30 Uhr trafen sich die SchülerInnen und LehrerInnen am Franz-Meyers Gymnasium. Nur eine halbe Stunde später startete der Bus pünktlich in Richtung belgischer Grenze. Auf der insgesamt knapp Zehn Stunden langen Fahrt wurden auch die thematisch passenden Filme “Der Soldat James Ryan” und “Das Boot” angeschaut. Ersterer behandelt eben die Landung der Alliierten Truppen in der Normandie.
Nach der Ankunft im Hotel, welches nur 100 Meter vom britischen Landungsabschnitt „Gold Beach“ entfernt lag, wurde dieser, sowie der kleine Ort Asnelles vom Kurs erkundet. Schnell erkannte man, dass hier vor 74 Jahren der Krieg stattgefunden haben musste: Im gesamten Strandbereich waren Betonblöcke zu sehen, welche damals als Wellenbrecher fungierten. Dennoch schien es unwirklich und unvorstellbar, dass an diesem Strand abertausende Soldaten als aller Welt ihr Leben lassen mussten.
Dienstag, 19. Juni 2018.
Der Zweite Tag der Studienfahrt stand ganz unter dem Motto “Auf den Spuren des D-Days”: Am 6. Juni 1944 landeten die Alliierten Truppen in der Normandie, um diese, und in den folgenden Wochen gesamt Frankreich, von den deutschen Truppen des „Dritten Reiches“ zu befreien. Um sich einen Gesamtüberblick zu verschaffen, wurde das Mémorial de Caen besucht. Hier erfuhren die SchülerInnen und BegleiterInnen in insgesamt vier Ausstellungen mehr über den Ersten und Zweiten Weltkrieg, den 06. Juni 1944, den sogenannten D-Day, welcher der Anfang der 100-tägigen Befreiung der Normandie sein sollte, und den Kalten Krieg. Auch gab es Gelegenheit den Bunker des Generals Wilhelm Richter, welcher mit der Abwehr dieses Küstenabschnitts betraut worden war, zu besuchen. Anschließend wurde Zeit eingeräumt, um durch die Gärten des Memorials zu spazieren, welche den gefallenen Soldaten gewidmet sind.
Bevor die dreieinhalbstündige Führung entlang der Landungsstrände begann, besuchten die SchülerInnen noch einen Film über die Landung der Alliierten und deren folgende Kämpfe zur Befreiung Frankreichs. Dieser festigte die Eindrücke des bewegenden Ereignisses. Die Führung vollzog sich entlang der Landungsstrände Gold und Omaha, über Arromanches, wo man über Bau und Funktionsweise des künstlichen Hafens (auch „Mulberry-Hafen“) aufgeklärt wurde, bis hin zum größten amerikanischen Soldatenfriedhof in Colleville-sur-Mer, welcher direkt an den Klippen des Landungstrandes Omaha liegt. Auch wenn hier über 9000 Soldaten in Frieden ruhen sind diese ein kleiner Teil der immensen Opferzahlen des Zweiten Weltkrieges.
Nach einem spannenden Tag zog es die SchülerInnen und LehrerInnen wieder zurück an den Strand und auch an diesem Abend waren die Spuren des Zweiten Weltkrieges greifbar. Man konnte von den dem Strand vorgelagerten Ruinen des Atlantikwalls beobachten, wie die Sonne langsam zwischen den 74 Jahre alten Betonwellenbrechern im Meer versank.
Mittwoch, 20. Juni 2018.
Mont Saint Michel. Die zweit-meistbesuchte Sehenswürdigkeit Frankreichs war am Mittwoch das Ziel für den Leistungskurs. Der Klosterberg ist eine Insel im westlichen Teil der Normandie. Ist gerade Flut wird der Berg komplett von Wasser umspült – heutzutage ist er natürlich dennoch über eine Brücke erreichbar. Hier bekamen die SchülerInnen und Lehrkräfte eine Führung des Klosters und erfuhren so viel über dessen Gründung, Aufbau sowie die Lebensweise der Benediktinermönche, welche früher hier lebten. Heute lebt ein kleine Gemeinschaft an Ordensleuten im Kloster. Die Brüder und Schwestern der Gemeinschaften von Jerusalem leben im südlichen Teil der Anlage.
Gegen Abend erreichte der Kurs wieder die Orte am Gold Beach. Dort widmete man sich noch einmal den Ereignissen des D-Days. Im 360°-Kino in Arromanches wird die 100-tägige Befreiung Frankreichs beeindruckend auf Acht Leinwänden dargestellt und aufgearbeitet. Der 20-minütige Film zeigt sowohl Schreckens Seiten des Krieges als auch Momente der Menschlichkeit. Anschließend ging es dann wie jeden Abend zum nahegelegenen Strand, an welchem wir den Tag ausklingen ließen.
Donnerstag, 21. Juni 2018.
Am vierten Tag der fünftägigen Fahrt ging es zum gemeinsamen Strandsegeln in Cabourg. Nach einer kurzen Wanderung durch den Ort konnten auch schon die Buggies am Strand gesichtet werden. Dank einer kurzen aber klaren Einweisung konnte schnell losgelegt werden, sodass das Strandsegeln allen als ein unvergessliches Erlebnis in Erinnerung bleiben wird.
Anschließend zog es den Kurs zur Domaine de la Flaguerie, einer Cidre-Produktionsstätte, in welcher die Herstellung von Apfelsaft, Cidre und Calvados den Schülerinnen und Schülern sowohl als auch den Lehrerinnen und Lehrer zunächst in einem 10 minütigen Video dargelegt wurde. Es folgte eine Führung durch die Produktionsstätte, bei welcher individuelle Fragen zum Herstellungsprozess geklärt werden konnten. Natürlich durfte auch eine Verkostung nicht fehlen. Diese überzeugte, und so war es selbstverständlich, dass die ein oder andere Flasche Cidre mitgenommen wurde.
Nach einem ereignisreichen Tag wurde auch schon der letzte Abend in der französischen Normandie angebrochen. Selbstverständlich ging es wieder an den Strand, um ein letztes mal einen erneut atemberaubenden Sonnenuntergang anzuschauen.
Freitag, 22. Juni 2018.
Der letzte Tag war wenig spannend. Nach einem letzten Frühstück im Hotel brachte der Bus den Kurs in 12 Stunden zurück ins vertraute Deutschland. Auf der Fahrt wurde viel geschlafen, über die vergangen Tage sinniert und viel gelacht. Und so wird der ein oder andere Insider der Studienfahrt wohl noch lange innerhalb des Kurses bestehen bleiben.
Verfasst von Christina Eßer und Lukas Kellers. (Geschichte-LK 2017-2019)