Beerdigung von Paul Leuchtgens

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„Und wenn ein Mensch stirbt,
dann stirbt mit ihm sein erster Schnee
und sein erster Kuss und sein erster Kampf…
all das nimmt er mit sich.“

Mit diesen Worten des Dichters Jewgeni Jewtuschenko, einfühlsam während der Trauerfeier von Achim Warner vorgetragen, wurde jedem Einzelnen der Trauergemeinde schmerzlich bewusst, dass Paul Leuchtgens uns endgültig verlassen und dabei alles mitgenommen hat, was wir an ihm schätzten und was den Menschen Paul in seiner Einmaligkeit auszeichnete. Versuchte man noch zuvor das Unfassbare in Worte zu „fassen“, dem plötzlichen Tod das „Nicht-Verstehen-Können“ und das „Nicht-Erfassen-Können“ entgegenzusetzen, so ließen diese Worte des russischen Dichters keine Erklärungsversuche mehr zu: Paul Leuchtgens ist nicht mehr unter uns.

Eltern, Verwandte, das Kollegium, Freunde, Nachbarn, Vereinsfreunde, Sportkameraden, Einwohner aus Schelsen und Giesenkirchen – alle waren am Freitag, dem 13.12.2013, in großer Zahl zum Giesenkirchener Friedhof gekommen, um dem Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen – die meisten von ihnen konnten dem Trauergottesdienst nur außerhalb der Kapelle über Lautsprechern beiwohnen. Durch Achim Warners Rückblick, ergänzt durch persönlichen Erinnerungen und Angaben der Familie, dachte jeder noch einmal an Paul zurück: an seine liebenswerte, freundliche Art, die er jedem entgegenbrachte.

Anschließend der schwere Weg zur Grabstelle der Familie Leuchtgens, in der Paul Leuchtgens seine letzte Ruhe findet. Nach dem letzten Gebet und der abschließenden Segnung senkte sich die Fahne der „Bruderschaft St.-Josef-Schelsen“ über das offene Grab und zeichnete das Kreuz nach. In dieser schweren Stunde des Abschiednehmens waren die Gedanken der Trauergemeinde bei den Eltern, die ihren Sohn beerdigen müssen, und bei den Kindern, die den zu frühen Tod ihres Vaters erleiden müssen. Jeder nahm abschließend still von Paul Leuchtgens Abschied.

Auch wenn es schwerfällt, in dieser Situation irgendeinen Trost zu finden, so setzte Achim Warner der Angst vor dem Tode, vor einem befürchteten „Nichts“ nach dem Tode, den Glauben an die Liebe zwischen Gott und den Menschen und an ein Weiterleben bei Gott nach dem Tode entgegen. In dieser Liebe und Zuversicht, die er mit der geglaubten Liebe und dem hieraus entstehenden gegenseitigen Vertrauen von zwei sich liebenden Menschen verglich, schaffte es Achim Warner, dennoch Worte des Trostes und der Zuversicht zu finden.

In unseren Gedanken und Herzen wird das „Nichts“ nicht existieren – Paul Leuchtgens wird weiterleben.

Harald Schiffers