Schüleruni an der RWTH Aachen

20140725_123039Uniluft vor dem Abitur schnuppern? Das ist durchaus möglich: Zahlreiche Universitäten bieten in den Sommerferien für Schülerinnen und Schüler der Mittel- und Oberstufe eine „Schüleruni“ an. Tobias Welling (Jahrgangsstufe EF) entschied sich in diesem Jahr – unterstützt von Frau Dr. Veggian – für die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) Aachen. Seine Erfahrungen sollten anderen nicht vorenthalten bleiben – hier ist sein Bericht:

Die RWTH zählt aktuell um die 40.000 Studierende, die von annähernd 500 Professorinnen und Professoren betreut werden, in 115 Studiengängen (Bachelor und Master) an neun Fakultäten. Mein 5-tägiges Programm der MINT Schüleruni habe ich in verschiedenen Laboren absolviert:

1. TAG:
Die MINT-Schüleruni startete im Schülerlabor für Informatik: InfoSphere – Informatik enlightened – Was Blumen, Autos und Solarzellen verbindet.
Hier sollte z.B. ein Mikrocontroller so programmiert werden, dass dieser einen Lichtsensor grundsätzlich der Sonne nach ausrichtet. Da häufig in Kleingruppen (drei bis vier Schülerinnen und Schüler) experimentiert wurde, hatte jedes Gruppenmitglied eine reelle Chance, in den meist praktisch angelegten Versuchen mitzuwirken.

2. TAG:
Der zweite Tag folgte dem Motto „Raus aus der Schule – rein ins Labor“ und fand im Schülerlabor des Luft- und Raumfahrtzentrums statt. Im DLR School Lab standen verschiedene Hightech-Experimente mit konkretem Bezug zur aktuellen Luft- und Raumfahrt sowie Energie- und Verkehrsforschung im Zusammenspiel mit Robotik, Informatik, Elektrotechnik und Maschinenbau auf dem Programm. So sollte z.B. einem kleinen humanoiden Roboter das Gehen und Tanzen beigebracht werden, eine Drohne mit Fernsteuerungen geflogen und in einem Fahrsimulator Systeme des autonomen Fahrens in einer hochdynamischen Umwelt getestet werden. Zudem konnte ich mittels einer speziellen Brille sowie weiterer technischer Effekte in einer virtuellen Marslandschaft herumwandern. Ferner wurden Satelliten und der Marsrover Curiosity vorgestellt.

3. TAG:
Der dritte Tag fand im Schülerlabor für Mathematik statt. Im sog. CAMMP ging es um die Optimierung eines Solarkraftwerkes und zwar unter Verwendung von mathematischen Methoden und Simulationen. Dabei spielten Wasser, Spiegel, Rohre, Wärme und natürliche Sonnenstrahlen eine wichtige Rolle. Ziel war, möglichst viel Energie zu erzeugen. Die Spiegel sollten daher exakt so ausgerichtet sein, dass die Sonne im Tageslauf immer die richtige Stelle am Solarturm traf.

4. TAG:
Am vorletzten Tag ging es schließlich ins Schülerlabor der Wasserwirtschaft. Im sogenannten Waterlab ging es um den Hochwasserschutz – wie schützen wir Köln vor Hochwasser? In mehreren Simulationen testeten wir hier Hochwasserschutzsysteme und forschten nach möglichen Ursachen. Die virtuellen Spielszenarien wurden mit SeCom 2.0 – Serious Community 2.0 prevent flooding am Laptop durchgeführt.

5. TAG:
Am letzten Tag der Schüleruni fand die RWTH-Rallye über den zentralen Campus-Bereich statt. Die 24 Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden in Kleingruppen eingeteilt und schließlich mit einem Fragenkatalog, einem Stadtplan und einem Apfel (dieser sollte unterwegs gegen wertvollere Gegenstände getauscht werden) losgeschickt. Zum Abschluss trafen sich die Gruppen in der Schulprojektstelle in der Zentralen Studienberatung.

Ich habe viel Neues erfahren, ganz viel Spaß beim Experimentieren und Forschen gehabt und nebenbei viele nette Leute aus Aachen und der näheren Umgebung, aber auch aus Stuttgart kennengelernt. Wer Lust bekommen hat, an der (MINT) Schüleruni teilzunehmen, geht am besten wie folgt vor:

ANMELDUNG SCHÜLERUNI
www.rwth-aachen.de
->Studium, -> Schulprojekte, -> MINT Schüleruni, -> zur Anmeldung
TIPP:
Die Plätze sind schnell belegt, daher solltet ihr euch frühzeitig (sobald das Anmeldefenster freigeschaltet ist) anmelden! Fragen werden beantwortet von der Schulprojektstelle in der Zentralen Studienberatung unter 0241 8099422 oder per Mail an schueler-uni@rwth-aachen.de.

Das Foto zeigt Tobias (Dritter von links) inmitten seiner “Kommilitonen”. Danke an alle Beteiligten!