Jedem politisch interessierten Menschen wird das Bild, das die EU momentan in der Öffentlichkeit abgibt, wohl nicht gefallen: Um die viel beschworene europäische Solidarität und den Gemeinschaftsgeist scheint es derzeit nicht gut bestellt – selbst der so wichtige deutsch-französische Motor der europäischen Integration lief schon einmal deutlich besser. Was aber auf hoher politischer Ebene so viele Probleme bereitet, ist im Kleinen manchmal viel einfacher und selbstverständlicher: Seit nunmehr zwei Jahrzehnten bemühen wir uns am FMG, den europäischen Gedanken bei jungen Menschen zu stärken, und dazu gehört auch, die Sprache, die Kultur und das Alltagsleben unseres größten Nachbarlandes hautnah in einer französischen Gastfamilie kennenzulernen.
Im Schuljahr 2014/15 ging der Austausch mit unserer französischen Partnerschule, dem Collège Jacques Monod in Compiègne, bereits in die zwanzigste Runde. Wie immer konnten die teilnehmenden 26 Schülerinnen und Schüler des FMG im März ein vielfältiges Programm in Frankreich erleben – vom Besuch in Amiens, der Hauptstadt der Region Pikardie, bis zum Parfümatelier in der ehemaligen königlichen Abtei von Chaalis, von der Besichtigung des Museums zur Frühindustrialisierung in Méru bis zum obligatorischen Ausflug nach Paris samt Bootsfahrt auf der Seine. Eine besondere Würdigung unserer langjährigen deutsch-französischen Zusammenarbeit war in diesem Jahr die Einladung zu einem Empfang in den Räumen der deutschen Botschaft in Paris. Auch beim Gegenbesuch der französischen Partner wurden abwechslungsreiche Exkursionen nach Aachen, Monschau, Bonn und Düsseldorf – mit einer Werksbesichtigung bei „Teekanne“ – angeboten.
Aktuell wird bereits der 21. Austausch vorbereitet: Vom 27. Januar bis zum 3. Februar 2016 haben wir unsere französischen Freunde zu Gast in Mönchengladbach, am 22. April werden wir zum einwöchigen Gegenbesuch nach Compiègne aufbrechen. Die Französisch-Fachschaft hofft einmal mehr auf viele begeisterte Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Christian Hegmann