50 Stunden innerhalb eines Schuljahres für andere Menschen aufbringen – und das neben der Schule?
Regelmäßig beantwortet ca. ein Drittel der Schüler/innen des 9. Jahrgangs diese Frage mit einem lauten „Ja!“. Vor drei Jahren zum ersten Mal von der SV eingeführt, hat sich das Sozialpraktikum mittlerweile fest etabliert. Bereits die Achtklässler erkundigen sich, wann sie denn loslegen können. Denn neben einer Urkunde, die die Sozialpraktikanten/innen erhalten, bekommen sie eine erste Möglichkeit, in eine Berufssparte reinzuschnuppern. Der hauptsächliche Gewinn liegt jedoch in der Erfahrung im Umgang mit Menschen selbst: Immer wieder wird betont, wie herzlich sie aufgenommen wurden – in Kindergärten, Grundschulen oder Altenheimen. Für ihren Einsatz bekommen sie ein Menge zurück: ein Lächeln, ein Danke, traurige Blicke und Abschiedsbriefe, wenn das Praktikum zu Ende ist.
Für uns als Institution Schule liegt jedoch noch viel mehr hinter dem Sozialpraktikum. Hier findet sich auch unser Erziehungsauftrag wieder, der u.a. darin besteht, für uns wertvolle gesellschaftliche Werte zu vermitteln. Wenn auch im Kleinen, so bietet das Praktikum die Möglichkeit, Gesellschaft zu gestalten. Partizipation wird erlebbar und macht Lust auf ehrenamtliches Engagement. Die Schüler/innen erfahren, „ich bin wichtig“, „ich kann jemanden zum Lachen bringen“, „ich habe dieses oder jenes Projekt gestemmt“, und gewinnen so an Selbstbewusstsein und –wahrnehmung. Ganz nebenbei üben sie gleichzeitig die so oft betonten „soft skills“, wie Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit. Wirklich bewusst nehmen dies die wenigsten wahr – dafür macht es zu viel Spaß